Wir sind in der BOK-Halle in Budapest. Dieses Empfangs- und Verteilungszentrum haben wir jetzt eröffnet. Es kommen auch noch Menschen aus Transkarpatien, doch die Mehrheit kommt jetzt schon aus der inneren Ukraine, am meisten aus den unter militärischen Angriffen und Bombardierungen stehenden Großstädten. Es ist für sie ein schockartiges Erlebnis zu fliehen, eine Erschütterung, und die erste gute Nachricht erreicht sie in ihrem Leben nach dem Krieg hier in Budapest, wenn sie diese Halle betreten und zu essen, zu trinken bekommen, und wer eine Unterkunft benötigt, der erhält eine Unterkunft. Wir kümmern uns gesondert um die Kinder, es gibt einen medizinischen Dienst, bald kommen auch die Arbeitsvermittler. Es gibt jene, die weiterfahren, bei den meisten ist dies der Fall, wer aber bleiben möchte, der muss, außer dass er Speise, Trank und ein Quartier braucht, früher oder später auch eine Arbeitsmöglichkeit erhalten. Zum Glück gibt es in Ungarn heute mehr Arbeitsmöglichkeiten als Menschen. Die hier Tätigen verrichten eine gewaltige Arbeit, an erster Stelle die Freiwilligen, die Mitarbeiter des Amtes für Öffentliche Verwaltung, die Polizisten, die Soldaten, die Mitarbeiter des Katastrophenschutzes; ihnen allen möchten wir dafür unseren Dank aussprechen, dass das erste Erlebnis der in Not Geratenen, entkommen zu sein, hier in Budapest ihnen die Chance auf eine glücklichere Zukunft bietet, als dort, woher sie gerade gekommen sind.