Sehr geehrte Herr Kommandanten und Hauptkapitäne! Sehr geehrter Herr Generaldirektor! Sehr geehrte Eidleistende! Meine Damen und Herren!
Heute haben nahe zweihundertfünfzig den Militärdienst freiwillig eingehende Jugendliche ihren Eid geleistet, was an sich schon Grund genug zur Freude ist – hiervon bräuchte man noch einmal mehrere Bataillone, und die Dinge würden einfacher laufen –, doch mit dem heutigen Tag treten auch die Lynx Truppentransporterfahrzeuge ihren Dienst an, und somit können wir auch einen wichtigen Meilenstein der ungarischen Armeeentwicklung feiern. Deshalb begrüße ich außer den Eidleistenden auch unsere deutschen Gäste. Dies ist ein großer Tag für uns. Ich danke Ihnen, dass Sie hier sind!
Sehr geehrte Eidleistende!
Die ungarische Nation war über Jahrhunderte berühmt für ihre Heldenhaftigkeit und militärische Tugenden. Die ungarische Nation ist eine Soldatennation. Ein leuchtendes Beispiel dessen ist, dass es eine Waffengattung gibt, die wir der Welt gegeben haben. Es gab eine Zeit, in der jede Armee, die auf sich gab, ihre leichte Kavallerie „Husaren“ nannte und die Lebensform als Husar betrachtete man als eine ungarische Lebensform.
Meine Damen und Herren!
Uns Ungarn hat man aus einem Holz geschnitzt, dass wir unsere Kräfte, wenn es keine unmittelbare Bedrohung gibt, in Alltagsproblemen verzetteln. Wenn die Gefahr nicht die Faulheit und die Disziplinlosigkeit aussiebt, verweichlicht die gut organisierte Armee, zerfällt der gut organisierte ungarische Staat und unser Land geht schließlich vor die Hunde. Dann kommt, wie das der Dichter Vörösmarty für uns formuliert hat, das hilflose Zeitalter und „die auf Weichheit fleißigen Kinder gehen aus den starken braven Vätern hervor”. Wir, Ungarn, können dann wirklich gute Leistungen erbringen, wenn es ein Hindernis gibt, das überwunden werden muss, wenn im Land das blutige Schwert umhergetragen wird. Wenn der Herr der Geschichte rote Zeichen auf den Pfad der Armeen malt, pflegen wir wahrlich mit dem Dichter Ady zu sagen: „Irgendetwas bereitet sich in Hunnien vor.” Und jetzt leben wir in Zeiten, und das legt eine besondere Verantwortung auf unsere Schultern, auf uns heute lebenden Ungarn, in denen wir jeden Grund haben, ernsthafte Gefahren an den Grenzen unseres Landes zu entdecken. Wir müssen die vor uns stehenden schweren Jahre überstehen und siegreich aus ihnen hervorgehen. gefahren gibt es in großer Zahl. Im Osten donnern die Kanonen und der Krieg verursacht Zerstörung. Und aus dem Westen strömen Waffen in unzähliger Menge an die Front. Und wenn das nicht genug wäre, so belagern Europa von Süden aus an unseren Grenzen zehn- und hunderttausende von Migranten, ihre bewaffneten Gruppen streifen in der Gegend umher. Es ist also an der Zeit, in uns den soldatischen Geist wieder zu erwecken! Denn das Volk, das dazu nicht in der Lage ist, wird in der Zukunft mit Sicherheit untergehen. Und es gibt auch Nationen, die bereits mit der Vorbereitung begonnen haben. Auch wir dürfen darin nicht zurückbleiben. Und die Vorbereitung nimmt in den Köpfen und in der Seele ihren Anfang. Wir haben es immer als unsere primäre Aufgabe angesehen, den verkümmerten ungarischen Staat neu zu organisieren. Und obwohl wir in der letzten Stunde waren, hat unsere Wirtschaft doch schon ihren Rückstand aufgeholt und hat viele ihrer Mitbewerber überholt. Wir haben die Kriminalität zurückgedrängt, haben die öffentliche Sicherheit wiederhergestellt und die öffentliche Verwaltung erneuert. Doch sind wir die Sache der ungarischen Streitkräfte und der ungarischen Soldaten schuldig. Wir benötigen die ihrer Heimat dienen wollenden Soldaten und gegen alle Bedrohungen der Welt wirksame, moderne Waffen. Deshalb geben wir den Respekt für die ungarische Armee und ihr die Selbstachtung, die Organisiertheit und die Tatbereitschaft zurück. Wir errichten eine zur Herstellung moderner Waffen fähige Rüstungsindustrie hier zu Hause, in Ungarn. Wir müssen die Traditionen und verfehlten Annahmen von hundert Jahren niederringen. Seit hundert Jahren will man uns, Ungarn, glauben machen, dass der ungarische Soldat zu nichts gut ist, und wenn möglich, dann sollten wir auch niemals einen sehen. Es ist an der Zeit es auszusprechen: Der ungarische Honvéd ist die Zier unserer Nation, der Beste von uns, deshalb steht jedem Soldaten die Wertschätzung der ungarischen Menschen zu. Der Beruf des ungarischen Soldaten ist nicht die Alltagsarbeit, sondern die ständige Bereitschaft und das Bringen von Opfern. Für sie geht die Arbeitszeit am Ende des Tages nicht zu Ende, und sie verwandeln sich nicht zurück in Zivilisten, wenn sie abgehen. Wir wollen, dass es eine Durchlässigkeit zwischen dem zivilen Leben und dem Militärdienst geben soll. Wir möchten die Möglichkeit garantieren, dass wenn jemand in sich die Berufung spürt, neben seinem zivilen Beruf im Fall eines Übels für die Heimat zur Waffe zu greifen, dass er dann dazu auch alle Chancen haben soll. Deshalb haben wir die Institution des freiwilligen Militärdienstes erneuert.
Sehr geehrte Eidleistende!
Ihr Dienst beginnt heute, Sie haben es in schwierigen Zeiten auf sich genommen, sich neben ihrem zivilen Leben zu schlagkräftigen Soldaten ausbilden zu lassen. Das Wissen, das Sie sich angeeignet haben und aneignen werden, wird nicht nur im Krieg nützlich sein. Die Freiwilligen stellen die Brücke zwischen den Zivilisten und der Armee dar, die Freiwilligen werden jene ungarischen Soldaten sein, mit denen sich die Menschen am häufigsten treffen. Die im Laufe der Ausbildung erworbene Disziplin, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, der Teamgeist und die Eignung dienen für uns alle als ein Beispiel, und dieses Beispiel wird dann an viele Orte gelangen und vielleicht auch Wurzeln schlagen. Deshalb starten wir noch in diesem Jahr im Dezember eine weitere Werbungskampagne, damit ein jeder, der seine persönliche Berufung im Schutz der Heimat finden will, bei der notwendigen Anerkennung und dem Prestige, ausgerüstet mit der modernsten Technik, ein ungarischer Soldat werden kann. Ungarn weiß seine Soldaten zu schätzen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Heute haben nicht nur Sie ihren Eid geleistet, sondern auch die Lnyx treten ihren Dienst an, also wie wir das auf Ungarisch sagen: die Luchs gepanzerten Kampffahrzeuge. Zusammen mit den militärischen Instrumenten holen wir auch die Rüstungsindustrie nach Ungarn. Bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir in der Lage sein, komplette Waffensysteme aus eigener Kraft herzustellen. In Gyula werden Einzelteile für Militärhelikopter hergestellt. In Kaposvár werden auch von der Ungarischen Armee benutzte gepanzerte Fahrzeuge gebaut und wir stellen auch Militärdrohnen her. In Kiskunfélegyháza werden Schusswaffen angefertigt, Várpalota gibt der Herstellung von Munition und von Granatenwerfern eine Heimstatt. In Nyírtelek bauen wir Radare und in Zalaegerszeg werden die heute eingeweihten Luchsinfanterietruppentransporter angefertigt. Budapest bietet die IT-Basis für die militärischen Systeme der Spitzentechnologie. Und wir haben auch eine Fabrik gekauft, die auf dem Gebiet der Unterschallmilitärflugzeuge weltweit zu der Spitzengruppe gehört und wir haben auch die Firma Hirtenberger gekauft, die bereits 2024 schon hier bei uns arbeiten wird. Ein besonderer Dank gilt Herrn Armin Papperger, der sich von Anfang an offen für die Zusammenarbeit gezeigt hat. Als Ergebnis unserer Zusammenarbeit ist ein vollkommen neuer Industriezweig, ein bisher nicht existierender Sektor, die Rüstungsindustrie in Ungarn heimisch geworden, dadurch hunderte von Arbeitsplätzen sichernd.
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir dürfen unsere Köpfe nicht wie der Vogel Strauß in den Sand stecken. Wir müssen der Wirklichkeit ins Auge blicken. Wenn das so weitergeht, dann werden die Sanktionen Europa erschüttern. Die Wirtschaft des Kontinents ist halb in die Knie gegangen, der Lebensunterhalt der Menschen ist in Gefahr und es scheint, dass wir uns auf einen sich dahinziehenden Krieg vorbereiten müssen. Wir, Ungarn, brauchen keine Falken des Krieges, sondern eine schlagkräftige, den Frieden garantierende Armee, die über abschreckende Kraft verfügt. wer nicht tatbereit und diszipliniert ist, der kann nicht erfolgreich sein. Wer keine Kraft haben wird, der wird auch nicht Recht haben. Und wer keinen Glauben haben wird, der wird nichts haben, für das er kämpfen könnte. Wir müssen unsere Angelegenheiten in diesem Sinne richten. Und in diesem Geist danke ich Ihnen für Ihre Arbeit und Ihre Selbstaufopferung!
Der liebe Gott über uns allen, Ungarn vor allen Dingen!
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und gute Gesundheit!