Ich begrüße die Unterrichtenden und die Absolventen der Fakultät für Polizeiwissenschaft der Nationalen Universität für den Öffentlichen Dienst. Ganz besonders begrüße ich die Eltern und die Familienmitglieder derer, die heute die Offiziersweihe erhalten. Wir alle sind Bürger eines tausendjährigen Staates. Die Budaer Burg, wo wir heute stehen, ist der Mittelpunkt, die Mitte des Herzens des tausendjährigen ungarischen Staates. Die Absolventen des Studiengangs Polizeiwissenschaft legen hier ihren Eid ab, der Heimat zu dienen. Das ist ein klares Symbol. Die Mitte des Herzens unserer Heimat ist die Legalität, das Recht und die Ordnung. Das sind die größten Wohltaten unserer Kultur, denn ihnen entspringt das sichere, friedliche und freie Leben. Und Sie, die den Eid ablegen, sind jene, die all das sichern, ja wenn es sein muss, dies für uns garantieren, indem sie ihr Leben riskieren. Im Laufe unserer viele hundert Jahre umfassenden Geschichte gab es immer Söhne der Heimat, wie Sie welche sind. Solche, die es als ihre Mission ansahen, ihre Heimat und deren Bürger zu verteidigen. Sicherlich hat immer, so wie auch heute, der Verdienst, die Karriere und das Geld gezählt, doch gingen diesen in Ihrem Beruf immer die Liebe zum Land und den Mitbürgern voraus. An der ersten Stelle stand ein Gefühl, ein Gedanke oder eher ein Instinkt, dass es immer Ungarn geben muss, die bereit stehen, ihre Heimat zu verteidigen. Das nennt man Heimatliebe. Das, was die den Staat in seinem Wirken aufrechterhaltenden führenden Politiker, Beamte, Uniformierte, das heißt wir, öffentlich Bedienstete fühlen, das kann man als alltägliche Heimatliebe bezeichnen. Das ist ein alltägliches, auf natürliche Weise einfaches Gefühl dessen, dass jenes Land, in dem man lebt, die eigene Heimat ist, von der es nur eine gibt, es gibt keine andere, und wenn diese eine verlorengeht, dann kann man das eigene Leben nur an einem Ort fortsetzen, der jemandem anderen gehört, und an dem wir nur Tolerierte, im besseren Fall Aufgenommene sein können. Deshalb sind wir von Generation zu Generation bereit, sie zu behalten, wenn es sein muss, für sie zu kämpfen, denn das ist das Kostbarste, was wir unseren Kindern geben können. Wir spüren, dass das Gefühl der Liebe zu unserer Heimat uns in ein gemeinsames Schicksal verwebt, das großartig und außergewöhnlich, nur das unsere ist, und dessen Großartigkeit wir alle teilen. Dieses Gefühl ist in uns, Ungarn, besonders stark, ohne es hätten wir das Land wohl kaum so lange behalten können. Nur die ungarische Sprache ist in der Lage, in ein einziges Wort das Land, das Volk, die Geburtsregion und das Zuhause zu verdichten, wie sie das mit dem Wort Heimat tut. Ich bitte Sie, in den Jahren Ihres Dienstes, auf diese Weise an die ungarische Heimat zu denken.
Sehr geehrte zu Vereidigende! Liebe Familienmitglieder!
Wenn Sie gute Polizisten, Feuerwehrleute, Mitarbeiter des Katastrophenschutzes sein wollen, benötigen Sie neben der Heimatliebe auch Selbstachtung. Die Uniform kann zwar auch an sich Achtung besitzen, doch ersetzt dies nicht die persönliche Selbstachtung dessen, der sie trägt. Sie stehen in dieser Hinsicht gut: Sie sind geschult, jung, schön, gesund, das Leben steht vor Ihnen, Sie haben alle Gründe, um voller Selbstvertrauen loszugehen und das Tor der Zukunft einzureißen, doch müssen Sie auch wissen, dass jene Zukunft, die auf Sie als Uniformierte wartet, nicht einfach zu werden verspricht. Es ereignen sich überraschende und aufwühlende Dinge. In wohlhabenden Ländern ist das Gesundheitswesen innerhalb einiger Tage zusammengebrochen. Reiche Länder haben begonnen, sich in die Richtung des finanziellen Zusammenbruchs zu bewegen. Eine beispiellose Welle der Gewalt überrollt bewunderte Großstädte. Die zur Aufrechterhaltung der Ordnung berufenen bewaffneten Organe werden sowohl auf der Straße als auch in der Politik gedemütigt. Die Wächter der öffentlichen Ordnung werden als Rassisten bezeichnet. Die allgemeine Anerkennung der Uniformierten wird zusammen mit den auf öffentlichen Plätzen stehenden Denkmälern umgestoßen. Der Staat und das Gesetz verlassen die Straße. Es ist wichtig, dass Sie wissen: Ungarn ist kein solches Land. Es ist wichtig, dass Sie auch wissen: Es wird auch nicht zu so einem Land werden. Die Finanzen unserer Heimat sind in Ordnung. Unsere Wirtschaft ist gesund. Die Menschen können und wollen arbeiten. Die Reserven unseres Wachstums sind groß. Von unseren Eltern und Großeltern haben wir gelernt, wie man in schwierigen Zeiten bestehen muss. Wir, Ungarn, besitzen den schwarzen Gürtel im Umgang mit Krisen. So groß um uns herum auch das Durcheinander sein mag, herrscht bei uns noch in den Köpfen die Ordnung, in den Armen die Kraft, in den Herzen die Loyalität. Sie können sicher sein, dass wir unsere Uniformierten niemals in Stich lassen werden. Wir schätzen, wir respektieren jene Leute, die ihre Haut im Interesse unserer Sicherheit und des Friedens unserer Heime zu Markte tragen, und wir setzen uns für sie ein. Hier, in Ungarn, zählt jedes Leben. Wir lieben jene Welt, in der Ordnung zu finden ist, in der der nüchterne Verstand regiert, wo das Gesetz die Unschuldigen und nicht die Kriminellen schützt; wo wir uns vor der Migration verteidigen; wo wir die Ressourcen in die Zukunft der Familien und der Kinder investieren. Aber damit diese Welt, die wir mit harter, ja häufig mit bitterer Arbeit geschaffen haben, erhalten bleiben kann, damit Ungarn auch in den heutigen unruhigen Zeiten die Insel des Friedens und der Sicherheit bleiben kann, wird Ihr Engagement, Ihr Bestehen und Ihre ehrliche Arbeit notwendig sein. Sie können sicher sein, Sie werden in jeder Minute Ihres Dienstes fühlen, dass Ungarn hinter Ihnen steht. Ich wünsche Ihnen, dass während Ihrer Arbeit Ihr Herz nicht erbebt, Sie Ihrem Eid treu bleiben, Ihre Kameraden, Ihre Vorgesetzten und vor allen Dingen Ihre Heimat respektieren.
Ungarn vor allen Dingen, und der liebe Gott über uns allen! Ich wünsche Ihnen für Ihren Dienst viel Kraft, gute Gesundheit und schöne Erfolge!