In dieser Woche herrscht in ganz Europa diplomatischer Großbetrieb. Wir haben gestern mit den mitteleuropäischen Ministerpräsidenten in London konferiert, heute mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, und morgen konferieren wir mit allen Ministerpräsidenten der EU in Paris. Im Zentrum unserer Bemühungen steht die Schaffung des Friedens, doch mindestens genauso viel Energie müssen wir auch den wirtschaftlichen Konsequenzen widmen. Die Folgen der wegen des Krieges verhängten Sanktionen sind schwerwiegend, doch wenn wir die Sanktionen auch gegen den Import des Öls und des Gases verhängen würden, das Europa aus Russland einführt, wären die Konsequenzen noch viel schwerwiegender. Ungarn würden sie dazu auch noch unverhältnismäßig belasten, denn 85 Prozent des gesamten in Ungarn verbrauchten Gases kommen aus Russland, wir betreiben 85 Prozent der ungarischen Haushalte auf Grundlage von Gas, und den Kraftstoff stellen wir aus Öl her, dessen 64 Prozent ebenfalls aus Russland kommen. Ich habe klargestellt, wir können dem Beispiel der Vereinigten Staaten nicht folgen, sie haben gestern die Sanktionen gegen die Einfuhr dieser Produkte verhängt. Dies würde für Ungarn eine nicht tragbare Last bedeuten, deshalb kommt es nicht in Frage, dass wir uns diesen Sanktionen anschließen, wir benötigen auch weiterhin das Gas und das Öl, das aus Russland kommt.