György Szöllösi: Es war ein unglaubliches Finale, in dem sich letztlich Lionel Messi auf den Thron der Fußballwelt setzte. Die alte Debatte ist entschieden, er ist der Größte? – fragten wir Ministerpräsident Viktor Orbán, der bei dem siebten WM-Finale in Reihenfolge mitfieberte, seitdem ihn der französische Präsident Jacques Chirac 1998 auf die Ehrentribüne des Stade de France eingeladen hatte.
Die Debatte ist entschieden. Lionel Messi ist der Größte, und zwar ist wortwörtlich aus dem kleinsten Jungen der größte Held geworden. So wie es geschrieben steht: Der Kleinste wird der Größte sein. Die Letzten werden die Ersten sein. Es gibt kaum eine reinere christliche Geschichte. Im Finale haben wir auch sehen können, wer der Thronanwärter ist, ja vor unseren Augen hat sich der Generationenwechsel abgespielt: Messi hat das Spiel zweimal für Argentinien gewonnen, er hat zwei Tore geschossen, Kylian Mbappé hat Frankreich die Hoffnung zweimal zurückgebracht und hat drei Tore geschossen.
Ein für immer denkwürdiger Abschluss einer viel kritisierten Weltmeisterschaft.
Das war eine in jeder Hinsicht besondere, eine ungewohnte Weltmeisterschaft, eine, wie es sie bisher noch nicht gegeben hat. Sie stand außerhalb der traditionellen amerikanischen, europäischen Fußballwelt, das erste Mal veranstaltete man eine WM in der arabischen Welt und das erste Mal hat der arabische Fußball durch die marokkanische Auswahl seine wahre Kraft gezeigt. Die westliche Welt musste das erste Mal lernen, sich nach anderen Regeln zu verhalten. Jetzt waren sie keine Gastgeber, sondern Gäste, trotzdem haben sie den Versuch unternommen, ihre Sitten den Gastgebern aufzuzwingen, die jedoch – vielleicht nicht einmal bewusst – entsprechend einer alten europäischen Weisheit dachten: Wenn Du in Rom bist, verhalte Dich wie die Römer. Im Westen haben die kolonialisierenden Instinkte diese alte, mehr als zweitausend Jahre alte Weisheit in Vergessenheit geraten lassen. Wenn Du also in Arabien bist, verhalte Dich wie die Araber. Zum Beispiel jene, die sagten, bei der WM soll es nicht um das Randalieren gehen. Zur Randale kam es im Zusammenhang mit der WM weit entfernt vom Schauplatz der Spiele, in Europa. Viele Stimmen haben die reichen Katarer kritisiert, zum Teil natürlich auch aus Neid, wenn es um die Kosten der WM geht, doch ich betrachte dies aus einer anderen Perspektive: Dieses Geld hätten sie auch für sonst was ausgeben können, wir sollten uns freuen, dass sie es für den Fußball ausgegeben haben. Sie hätten auch einen neuen Investmentfonds schaffen oder weitere sechzehn Wolkenkratzer erbauen können. Stattdessen hatten sie sich entschieden, dieses immense Geld dafür zu verwenden, um die Welt zu Gast zu haben, was eine großzügige Tat ist, die Fußballwelt kann dafür dankbar sein. Der Tag des Finales stimmt mit ihrem Nationalfeiertag überein, die Situation ähnelt etwas unserer Leichtathletik-WM und dem 20. August: Auch wir werden die Welt am Geburtstag Ungarns zu Gast haben. Katar ist für Ungarn ein befreundetes Land, wir haben schon seit langem ausgezeichnete Beziehungen. Sie verfügen über einige ernsthafte Investitionen in Budapest, gegenüber der Oper wird innerhalb einiger Tage auch das vermutlich schönste Hotel der Hauptstadt eröffnet und auch in dem den MOL Campus umfassenden BudaPart Projekt steckt katarisches Kapital, ja wir haben mit ihnen auch ein Abkommen über Gaslieferungen und finanzielle Zusammenarbeit abgeschlossen.
Viele Meinungen hierüber sind auch aufgrund politischer Vorurteile artikuliert worden, aber haben wir dann am Sonntag eine gute oder eine schlechte Weltmeisterschaft beendet? Die afrikanischen und asiatischen Mannschaften haben einen Durchbruch erreicht, oder im Gegenteil: Am Ende ist alles beim Alten geblieben, nur die in Europa ausgequetschten Stars fingen etwas ermüdet an, um dann die Medaillen auch jetzt durch die früher schon Medaillen gewonnenen europäischen und südamerikanischen Mannschaften zu gewinnen?
In den europäischen Spitzenmeisterschaften spielen immer mehr Sportler aus immer mehr Regionen der Erde, aus Japan, Korea, Marokko zum Beispiel, und das hebt das Niveau der Sportart überall, dies nähert die Auswahlmannschaften einander an. Marokko war auch dem Durchbruch nahegekommen oder hat ihn vielleicht auch vollzogen. Die Hauptregel des Fußballs ist, was zugleich auch seine Anziehungskraft ausmacht, gilt auch schon für Afrika: Aus jedem kann ein guter Fußballer werden, wenn der liebe Gott ihm Talent und ausreichend Fleiß verliehen hat. Die französische Liga ist voll von afrikanischen Spielern, doch auch in Spanien spielen viele.
Und auch in den europäischen Auswahlmannschaften, die, wenn man will, noch immer die ehemalige Kolonialwelt ausnutzen: Die Schweiz hat mit dem Tor des in Kamerun geborenen Breel Embolo Kamerun besiegt, aber auch der Vater von Kylian Mbappé stammt aus Kamerun.
Diese Erscheinung gibt es zweifelsohne, aber inzwischen auch das Gegenteil dessen, wobei der ungarische Vizepräsident der FIFA, Sándor Csányi eine riesige Rolle spielt: Auf seine Initiative kam es zu der Regel, dass wenn jemand in der Nachwuchsauswahl irgendwo schon gespielt hat, er als Spieler der Erwachsenenauswahl in seiner Herkunftsheimat spielen darf. Deshalb finden sich in der marokkanischen und in anderen afrikanischen Auswahlmannschaften eine ganze Reihe von Fußballern, die als Jugendspieler bereits in Frankreich in der Nationalmannschaft standen. Das ist meiner Ansicht nach eine gute Tendenz, die den Fußball globalisiert, neue Regionen erhebt.
Also ist die WM wortwörtlich zu einer Weltmeisterschaft geworden?
Dort sind wir noch nicht angelangt, aber vielleicht waren wir dem jetzt am nächsten.
Vor dem Turnier haben Sie gepostet, die Serben würden der Weltmeister werden. Ich möchte Sie jetzt mit dieser Aussage konfrontieren.
Bei jeder Weltmeisterschaft gibt es einen Geheimfavoriten, und ich dachte, jetzt würden dies die Serben werden, doch die Marokkaner waren es. Der fachliche Grund des Irrtums ist vollkommen offensichtlich: Ich hatte nicht gedacht, dass die Abwehr der Serben dermaßen löcherig ist. Nun, wenn man selbst Stürmer war, da blickt man in erster Linie auf die Stürmer. So etwas wie ein Schönheitspflaster an meinem erfolglosen Tipp ist der Umstand, dass eines der mit der am meisten klassischen Bewegung erzielten Tore des Turniers ja doch das Kopfballtor von Aleksandar Mitrović gegen die Schweiz war. Vielleicht war nur der Schuss von Mbappé im Endspiel eine noch klassischere und vollkommenere Stürmerlösung, bei seinem zweiten Tor. Doch das Tor von Mitrović deutet an, dass die Serben etwas mit dieser Sportart zu tun haben, wir werden mit ihnen gute Spiele in der EM-Qualifikationsgruppe spielen können. Doch jetzt ist es wichtiger, unser Mitgefühl wegen des Todes von Siniša Mihajlović zum Ausdruck zu bringen. Auch in Ungarn besitzt er viele Verehrer, ich selbst gehöre zu ihnen.
Unser anderer südslawischer Nachbar, Kroatien, hat es jedoch nach 2018 erneut auf das Podest geschafft, hätten Sie das gedacht?
Nur ist Kroatien kein Außenseiter, sondern eine zur Weltelite gehörende Mannschaft. Sie haben kein Bravourstück vollbracht. Vergessen wir nicht, dass sie auch schon 1998 auf dem dritten Platz waren. Der kroatische Fußball verfügt über eine starke Konsistenz in seinem Stil, im Nachwuchs, in der Spielauffassung, der Ausbildung von Fachleuten. Der kroatische Fußball hat keine Überraschung verursacht, dies ist sein Platz. Genauso wie Uruguay, das ein Land mit drei und einer halben Millionen Einwohnern ist, trotzdem ist dort sein Platz in der Elite der Welt.
Hätte die ungarische Nationalmannschaft aufgrund ihrer Erfolge es verdient gehabt, hier zu sein?
Wenn wir in Ungarn über den Fußball sprechen, vermeide ich immer zwei Wörter: Das eine ist „verdient“ und das andere ist „gerecht“. Diese Wörter sind dazu da, etwas zu erklären, das nicht gelungen ist. Die Gesetze des Fußballs sind andere. Du hast 90 Minuten, um zu gewinnen. Sei dort und dann gut, wenn es nötig ist. Nur dies zählt. Als Ungar könnten wir darüber viel erzählen. Es besteht kein Zweifel, dass die beste Mannschaft der fünfziger Jahre die ungarische Auswahl war, doch ist Ungarn nicht unter den Ländern, die einen Weltmeistertitel besitzen. Und Deutschland ist dort. Aber auch die Niederländer könnten viel erzählen von 1974. Es reicht nicht aus, gut zu sein. Man muss siegen. Man muss siegen können. Jetzt waren wir aus dem Grund nicht hier, weil wir nicht siegen konnten, als man das hätte müssen. Was ich gesehen habe, deutet darauf hin, dass wir hätten bestehen können. Doch zuerst müssen wir zum Turnier gelangen, danach werden wir sehen. Meiner Ansicht nach gibt es einen Weg der Entwicklung, den der ungarische Fußball beschreitet: ’78, ’82 und ’86 waren wir bei der WM dabei, wenn es nicht den Betrugsskandal gegeben hätte, hätten wir auch’90 erneut mit György Mezey dabei sein können. Die Tragödie begann mit dem Systemwechsel, als die hinter dem Fußball und dem Sport stehenden staatlichen Strukturen zerfielen und niemand dafür sorgte, dass etwas anderes an ihre Stelle trat, so sind wir in den Abgrund gestürzt. Jede Sportart ist kollabiert, doch am meisten hat darunter der Fußball gelitten, als die teuerste, die größte Sportart. Es kamen allerlei verworrene Jahrzehnte, bis wir dann 2010 aus dem Wald herauszukommen begannen. 2016 waren wir erneut bei der EM, 2020–21 ebenso, in der Zwischenzeit haben wir uns in der Nations League in die A-Liga hochgekämpft, wir konnten auch dort verbleiben, jetzt müssen wir es zur nächsten EM schaffen und dann kann die WM kommen. Mindestens zwanzig Jahre lang sind wir in den Wald hineinspaziert. Es dauert zwanzig Jahre, bis wir aus ihm herauskommen.
Wenn ich mir die Zerstörung in der Infrastruktur ansehe, dann mag der Rückstand selbst fünfzig-sechzig Jahre gewesen sein.
Jetzt sind wir auf jeden Fall auf dem Weg, dass bis 2030 der ungarische Fußball in seinem alten Glanz erstrahlen kann. Ich sage nicht, dass wir eine derart tief gestaffelte Auswahl haben werden wie die Brasilianer und die Franzosen, bei denen auf dem gleichen Posten auch ihr zweiter und ihr dritter Mann genauso gut ist wie der erste. Eine derart tiefe Struktur werden wir wohl kaum haben wegen der kleineren Bevölkerung, doch dass unsere beste Mannschaft den Wettbewerb mit einem jeden aufnehmen kann, an den Punkt können wir gelangen. Das ist natürlich auf einem Turnier, wie wir das auch jetzt sehen, nicht unbedingt ausreichend, doch um teilnehmen zu können, kann es genug sein. Als wir im Übrigen zu den besten der Welt gehörten, in den fünfziger und sechziger Jahren, da wäre selbst unsere B- und C-Auswahl unter den besten der Welt gewesen. Hierher werden wir bis 2030 aber nicht zurückkehren können, doch dass unsere erste Garde unter den Besten sein kann, dorthin schon. Irgendetwas müssen wir auch den Jungen noch lassen, sie werden dann die notwendige Tiefe des ungarischen Fußballs ausformen.
Unser heuriges Fußballjahr war aber trotzdem äußerst erfolgreich: Nach der EM-Teilnahme im Vorjahr haben wir jetzt zwei frühere Weltmeister besiegt, Ferencváros ist als erste ungarische Mannschaft aus der Gruppenphase eines europäischen Pokals weitergekommen und inzwischen ist es zu einer natürlichen Sache geworden, dass die Karten für internationale Spiele binnen Stunden ausverkauft sind, die Puskás Aréna ist ständig ausverkauft.
Der Fußball ist deshalb schön, weil in ihm ein jeder seine eigene Auffassung wiedersieht. Die ungarische Mannschaft spielt so, wie die Ungarn über das Leben denken. Und auch die deutsche spielt so und auch die brasilianische. Der Fußball ist der essenzielle Ausdruck jeder nationalen Kultur. Und da er keine hohe Kunst ist, sondern eine für einen jeden erreichbare und verständliche Sprache spricht, weshalb er äußerst populär ist. Jeder ist in sein eigenes Land verliebt, wenn er seiner Mannschaft die Daumen drückt. Die Argentinier spielen auf argentinische Weise Fußball und die Ungarn auf ungarische Weise.
Wir konnten erneut die nur für die WM charakteristischen Emotionen und die Leidenschaft sehen, die nicht einmal der Klubfußball hervorrufen kann, das Geld, der Profit, das Fachwissen konzentriert sich trotzdem dort.
Das Geld hilft dem Sport viel, aber wenn es zu viel davon gibt, macht es ihn auch kaputt. Das ist keine neue Erscheinung, das ist bereits in der Geschichte der antiken Olympiaden anzutreffen. Der Klubfußball ist dem ausgesetzt. Doch solange es Nationen gibt, erfolgt auch der Fußball innerhalb nationaler Rahmen. Der Klubfußball ist spektakulär, doch gegenüber der zerstörerischen Wirkung des Geldes stellen die Nationalmannschaften die letzte Zuflucht dar. Es gibt kein Geld, das den Wert des Nationaltrikots überschreiben könnte. Den Wert des Klubtrikots kann das Geld überschreiben, das des Nationaltrikots niemals. Natürlich sind auch die besten Fußballer auch nur Menschen und sie möchten Weltstars sein und es gefällt ihnen, wenn man überall in der Welt ihren Namen kennt, doch wirklich zählt, wo man sie als den ihrigen ansieht: in ihrer Heimat. Jeder liebt Ronaldo, aber Ronaldo gehört den Portugiesen. Und vor Messi verneigen wir uns alle tief, aber Messi gehört den Argentiniern. Die Spieler wollen nicht in die Weltgeschichte Einzug finden, sondern in die Geschichte ihrer eigenen Nation. Der Fußball ist ein globales Spiel, doch wird es auf nationaler Grundlage gespielt.
In diesem Jahr hat uns nicht nur der Fußball, sondern der ungarische Sport im Allgemeinen viele Erlebnisse beschert angefangen mit dem ersten olympischen Einzeltitel im Winter über den Weltrekord von Kristóf Milák und den Wasserballmedaillen bis zum ersten Weltmeistertitel von Áron Szilágyi und wir könnten noch weiteres aufzählen.
Die Tatsache, dass hinsichtlich der Vorbereitung und der Wettkämpfe selbst in einem derart verworrenen Zeitraum – Epidemie, Absperrungen, Boykott, verschobene Zeitpunkte, geschlossene Tore, Krieg, in den Himmel steigende Energiepreise, geschlossene Schwimmbäder – der ungarische Sport solche Ergebnisse erbracht hat, zeigt seine außerordentliche Stärke. Unter schwierigen Bedingungen hat der ungarische Sport ein sehr erfolgreiches Jahr absolviert.
Werden wir so schnell wieder einen Titel auf der Winterolympiade erringen? Sie haben die sich verabschiedenden Liu Brüder persönlich getroffen.
Es ist immer traurig, wenn etwas zerfällt. Ich, der ich die Welt des Eisschnelllaufs nicht kenne, verstehe aber doch so viel, dass in Ungarn den Kern der Klubs die Werkstätten geben, diese halten den ungarischen Sport am Leben. Bei den Fechtern, den Schwimmern, den Schlittschuhläufern gibt es Werkstätten, deren Seele der Trainer, der Meister ist. Das Problem begann damit, dass wir die bisherige Trainerin, Lina Tsching Tschang nicht halten konnten, oder an ihre Stelle keine Trainerin oder keinen Trainer der gleichen Qualität holen konnten. Das ist nur noch eine Folge, dass die Sportler ihrer Trainerin folgen müssen. Jetzt wird sich herausstellen, ob während sie im Schaufenster den ungarischen Schlittschuhsport in die Weltspitze gehoben haben, in der Zwischenzeit hinten in der Werkstatt die Experten gearbeitet haben. Wenn sie gearbeitet haben, werden wir nicht von der Landkarte des Schlittschuhlaufens verschwinden.
Inzwischen arbeitet die Sportführung in einer neuen Struktur und unter einer neuen Leitung. Hat sich die Veränderung bewährt?
Man musste unbedingt etwas ändern, man muss die adäquate Arbeitsteilung zwischen der neuen olympischen Führung und der Leitung des Sportbereichs finden. Jetzt sind auch die gemeinsam mit den einzelnen Sportfachverbänden gestarteten siebenjährigen Entwicklungsprogramme zu Ende gegangen, diese muss man einzeln bewerten, wer auf welche Weise die Entwicklungsquellen genutzt hat, wer sie gut gebraucht hat und wer nicht. Dieser Überblick geht jetzt zu Ende, und wir schließen mit allen jetzt die für zwei olympische Zyklen gültigen Verträge ab. Wir benötigen noch ein Jahr, um einschätzen zu können, ob das neue System der Sportleitung die daran geknüpften Hoffnungen eingelöst hat. In der Zwischenzeit bleiben die Folgen des Krieges, die Probleme, die Anlagen zu betreiben, die hohen Energiepreise leider noch bei uns.
Kommen nach den sieben guten Jahren die sieben mageren Jahre im ungarischen Sport? Kann man so viele internationale Wettbewerbe veranstalten wie früher, muss man so viel Geld ausgeben? Denn die Infrastruktur ist ja ausgebaut, auch wenn ihre Aufrechterhaltung eine immer größere Herausforderung darstellt.
2023 und 2024 können wir keine weitere große Veranstaltung nach Ungarn holen. Die gesamte ungarische Wirtschaft muss sich auf eine neue Periode umstellen. Die Epidemie, der Krieg, die hohen Energiepreise haben das Umfeld verändert, in dem die Nationalwirtschaften funktionieren. Auch die ungarische Wirtschaft muss jetzt jene starken Grundlagen niederlegen, auf der sie im kommenden Jahrzehnt stehen kann. Nach 2010 warten erneut Grundierungsaufgaben auf uns. Genau das Gleiche gab es zwischen 2010 und 2012, auch damals gab es nach einer Finanzweltkrise ein Jahrzehnt, dessen Fundamente man niederlegen musste, und erst danach konnten die großen Sportinvestitionen und Sportveranstaltungen kommen. Zum Glück haben wir damals nicht auf jene gehört, die den Sport zurückstufen wollten, in den vergangenen acht-zehn Jahren haben wir alles aufgebaut und organisiert, was nur möglich war. Dem setzt die Krone das neue Athletikstadion und die Athletikweltmeisterschaft die Krone auf. Denn dann werden wir schon alles veranstaltet haben, was man veranstalten kann und was zu veranstalten es sich lohnt – außer der Olympiade.