Sehr geehrter Herr Staatspräsident! Sehr geehrter Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir sind heute wegen der Übergabe des Ranges des Befehlshabers der Ungarischen Streitkräfte hierhergekommen. Doch vor allen Dingen danke ich den ungarischen Soldaten für die Arbeit, die sie während der Epidemie geleistet haben, den im Militärkrankenhaus, auf den Impfbussen und an den Impfpunkten ihren Dienst Versehenden ebenso wie ihren Kameraden, die auf den öffentlichen Plätzen patrouillierten. Die Ungarischen Streitkräfte haben über die Verteidigung gegen die Epidemie hinaus auch ihre grundlegenden Aufgaben auf zuverlässige Weise versehen. Sie haben die Grenzen unserer Heimat und Europas wachsam geschützt, haben ihre Missionsaufgaben erfüllt und auch ihren Beitrag zum Kampf gegen den Terror geleistet. Genauso, wie es sich für den viele hundert Jahre alten Ruhm des ungarischen Soldaten, einer heutigen modernen und nationalen Armee sowie den Streitkräften eines NATO-Mitgliedsstaates ziemt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren Offiziere!
Die ungarische Politik hat vor 2010, bevor unsere nationale Verfassung angenommen wurde, schwerwiegende Fehler begangen. Sie hat nicht ihre Pflicht gegenüber der Heimat und den eigenen Soldaten erfüllt. Man hat die Wehrpflicht abgeschafft, jedoch an ihre Stelle keine moderne, schlagkräftige, hauptberufliche Armee gestellt. Der Bestand an technischen Mitteln war heruntergekommen, man hätte ihn auch der Sammlung aus der Zeit des Kalten Krieges im Militärhistorischen Museum übergeben können. Man hat im Wesentlichen unsere Armee an den Rand des Ruins getrieben. Wir haben es dem lieben Gott und dem militärischen Glück zu verdanken, dass wir in dieser Zeit unsere Heimat nicht mit der Waffe in der Hand verteidigen mussten, und wir haben es nur der übermenschlichen Leistung unserer Soldaten zu verdanken, dass wir unsere internationale Missionen erfüllen konnten. Die bis 2010 entstandenen Zustände waren unseren viele Jahrhunderte alten militärischen Traditionen, unserer Verfassung, unseren internationalen Verpflichtungen unwürdig, aber noch mehr verletzten sie das Selbstgefühl der ungarischen Menschen und besonders das der Soldaten. Wir waren der kleine Junge auf dem Spielplatz, der ständig sich umschaute, wer ihn verteidigen wird, wenn die Großen mit ihm Streit anfangen werden. Die nationale Regierung hat von ihren Vorgängern ein so schwaches Land und eine so schwache Armee geerbt, die nur darauf vertrauen konnte, dass sie das Dress der NATO trägt. Selbst unter solchen Umständen bewies die Reihe der Militärmanöver und -missionen: Der ungarische Soldat ist mindestens so gut, wenn nicht besser, als jeder seiner westlichen Kameraden. Er hat es sich also verdient, unter ähnlichen Bedingungen dienen zu dürfen wie jene. Für eine starke Armee sind – das weiß jedes Kind – drei Dinge wichtig: Geld, Geld, Geld. 2010 haben wir drei Dinge geerbt: Schulden, Schulden, Schulden. Folgerichtig mussten wir, bevor wir mit der Entwicklung der Streitkräfte hätten beginnen können, die Finanzen unserer Heimat in Ordnung bringen. Ein ganzes Land hat Jahre seines Lebens geopfert, um die ungarische Wirtschaft wieder auf die Beine zu stellen. Erfolge in der Wirtschaft, in der Familienpolitik, bei der Verbesserung der Lebensumstände der ärmeren Schichten, Stabilität, Berechenbarkeit und für den Aufbau der Armee einsetzbare Milliarden aus dem Haushalt waren nötig, damit wir eine der größten Unternehmungen des modernen ungarischen Staates in Angriff nehmen konnten: Eine schlagkräftige Armee und dazu die Waffenindustrie aufzubauen. Diese historische Wende haben Sie unter der fachlichen Leitung von General Ferenc Korom, dem Militärischen Befehlshaber der Ungarischen Streitkräfte vollzogen. Es ist der gemeinsame Erfolg des Kommandanten und des die politische Leitung bietenden und die politische Verantwortung tragenden Ministers, dass wir bis an diesen Punkt gelangt sind. Wir danken Ferenc Korom, dass er vollbracht hat, wozu er sich verpflichtet hatte, und die Ungarischen Streitkräfte aus dem Zustand der Hoffnungslosigkeit in das Land der Hoffnung hinübergeführt hat. Wir danken ihm!
Ferenc Korom: Ich diene meiner Heimat!
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Einem freien, unabhängigen Land kann nur seine eigene Kraft, die eigene nationale Armee Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein geben. Besonders wenn der liebe Gott es an so einen zugigen Ort platziert hat wie uns, Ungarn. Es gab immer Bewerber für die Organisierung Mitteleuropas. Ungebetene, aber sich selbst nominierende Bewerber: Die Türken, die Entente, die Deutschen, die Sowjets. Das Ergebnis war ausnahmslos katastrophal für unsere Heimat und für die gesamte Region. Mitteleuropa müssen wir aufbauen – gemeinsam mit den hier lebenden Völkern. Und für die Zusammenarbeit ist der gute Wille zu wenig, dazu ist auch Stärke vonnöten. Wir wissen: Die Wahrheit ist ohne Stärke wenig wert. Deshalb ist an der Seite der finanziellen Stabilität, der vorwärtsbrausenden Wirtschaft auch eine schlagkräftige Armee nötig. Sie sind Soldaten, gut ausgebildete Soldaten, Sie kennen die historische Frage: Wer wird für Gdańsk sterben? Und wer ist 1956 für Budapest gestorben? Niemand wird seine eigene Haut für eine ungarische Stadt riskieren. Oder wenn doch, wenn die NATO ihre gegenseitige Verteidigungsgarantie ernst nimmt, so werden wir keinen Verbündeten finden, der unsere Heimat an unserer statt verteidigen würde. An unserer Seite, neben uns vielleicht, aber sicher nicht an unserer Stelle. Wenn wir nicht stark sind, dann gehen wir verloren. Unsere Sache ist in der Vergangenheit immer verblutet, bevor die so häufig versprochenen rettenden Heere hätten ankommen können. Es ist also überflüssig, den Horizont zu beobachten. Unsere Heimat müssen wir, wenn es Probleme gibt, selbst verteidigen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Staatspräsident!
Ungarn gilt heute als Land des Friedens in Europa. Es ist unsere Aufgabe, dass dies auch so bleibt. Unsere Aufgabe ist der Aufbau einer derartigen modernen, starken Armee, dass es niemandem auch nur zufällig einfallen könnte, Ungarn zu attackieren. Weder einem anderen Staat noch einer Terrororganisation oder der auf uns losgelassenen Invasion der Migranten. Die ungarische Armee muss eine abschreckende Kraft besitzen. Im traditionellen Kampf ebenso wie in der Cyberverteidigung, bei der Verteidigung unserer Grenzen ebenso wie im Kampf gegen den Terrorismus. Die Aufgabe des neuen Kommandanten wird sein, unter Wahrung der inneren Integrität und der disziplinierten inneren Ordnung der Armee sowie der Bewahrung der soldatischen Ideale die Armee in die ungarische Gesellschaft einzugliedern, sie einzufügen, sowie zehntausende von Jugendlichen zu gewinnen, zehntausende von Jugendlichen für den Schutz der Heimat vorzubereiten, und zehntausende von Jugendlichen dafür auszubilden und zum Respekt der soldatischen Ideale.
Der liebe Gott über uns allen, Ungarn vor allem!
Herr Kommandant, ich wünsche Ihnen für Ihre Arbeit viel Kraft und gute Gesundheit!